Glaubenssätze auflösen mit dem Lefkoe Belief Prozess
Wie du innere Blockaden in nur sechs Schritten dauerhaft transformierst
Wir alle haben sie: Glaubenssätze. Sie sind Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln tief prägen. Manche davon sind hilfreich („Ich kann Herausforderungen meistern“), andere schränken uns ein („Ich bin nicht gut genug“).
Das Problem: Die meisten Glaubenssätze haben wir nicht bewusst gewählt. Sie sind oft in der Kindheit entstanden – durch Erlebnisse mit Eltern, Lehrkräften oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Wir übernehmen ihre Sichtweisen, interpretieren Situationen und machen daraus „Wahrheiten“. Diese können uns jahrzehntelang begleiten – und unbemerkt unsere Entscheidungen, Beziehungen und unser Selbstwertgefühl beeinflussen.
Doch was wäre, wenn du diese einschränkenden Glaubenssätze dauerhaft und in kurzer Zeit auflösen könntest? Genau hier setzt der Lefkoe Belief Prozess an.
Was ist der Lefkoe Belief Prozess?
Der Lefkoe Belief Prozess wurde von Morty Lefkoe in Kalifornien entwickelt. Er ist Teil der sogenannten Lefkoe Methode, die verschiedene Interventionen umfasst, um tief verwurzelte Glaubenssätze zu verändern.
Das Besondere:
- 
Ein einschränkender Glaubenssatz kann in weniger als 20 Minuten neutralisiert werden. 
- 
Der Prozess hat eine hohe Erfolgsrate, die sogar wissenschaftlich untersucht wurde. 
- 
Es braucht keine speziellen Vorkenntnisse oder besonderen Zustände. Selbst wenn du dich anfangs nicht ressourcenstark fühlst, kann die Methode wirken. 
Kurz gesagt: Der Lefkoe Belief Prozess gehört zu den effektivsten und gleichzeitig sanftesten Methoden, um Glaubenssätze aufzulösen.
Die 6 Schritte des Lefkoe Belief Prozess
Damit der Prozess funktioniert, ist wichtig zu verstehen: Glaubenssätze entstehen immer in einer konkreten Situation. Sie sind nicht Teil der Realität selbst, sondern eine Interpretation der Realität.
1. Glaubenssatz testen
Im ersten Schritt wird geprüft, ob der Glaubenssatz wirklich vorhanden ist.
Beispiele:
- 
„Sprich den Satz laut aus: Fühlt er sich wahr an?“ 
- 
„Wie wahr erscheint dir dieser Satz auf einer Skala von 0 bis 10?“ 
- 
„Stell dir vor, er stünde morgen in der Zeitung: Würde dich das emotional treffen?“ 
Wenn ein Satz wie „Ich bin nicht liebenswert“ oder „Ich bin nicht gut genug“ emotional wahr wirkt, ist er aktiv.
2. Prägungsereignis finden
Glaubenssätze entstehen meist in den ersten zehn Lebensjahren, oft in Interaktion mit Eltern oder wichtigen Bezugspersonen. Es sind emotionale Lernerfahrungen, die wir generalisieren.
Die zentrale Frage lautet:
- 
„Wann hast du dich zum ersten Mal so gefühlt?“ 
- 
„Woher weißt du, dass das wahr ist?“ 
Die Antwort führt fast immer zu einer konkreten Szene – zum Beispiel: „Mein Vater war enttäuscht von mir.“
3. Alternative Erklärungen entwickeln
Ein Glaubenssatz ist nie die absolute Wahrheit – sondern nur eine mögliche Interpretation.
Beispiel:
Ein Kind denkt: „Papa ist enttäuscht → Ich bin nicht gut genug.“
Doch es gibt viele mögliche andere Deutungen:
- 
„Papa war gestresst von der Arbeit.“ 
- 
„Papa hat hohe Erwartungen, die nicht kindgerecht sind.“ 
- 
„Papa wollte mir etwas beibringen.“ 
Wenn mehrere alternative Erklärungen plausibel erscheinen, verliert die ursprüngliche Schlussfolgerung ihre scheinbare Absolutheit.
4. Der Video-Test
Nun wird das Prägungsereignis wie eine Videoaufnahme betrachtet:
- 
„Was ist auf dem Video tatsächlich sichtbar?“ 
- 
„Könnten sich alle Zuschauer auf das Gesehene einigen?“ 
Die entscheidende Erkenntnis: Der Glaubenssatz selbst ist nicht zu sehen. Er wurde im Inneren erzeugt.
Damit fällt das Fundament des Glaubenssatzes in sich zusammen.
5. Der Besuch der Fee (Integrationstrance)
Jetzt wird das alte Erlebnis neu bewertet. Der Klient stellt sich vor, eine Fee sitzt vor dem Ereignis auf seiner Schulter und flüstert:
„Gleich wird etwas passieren. Du könntest denken [alter Glaubenssatz], aber das stimmt nicht. In Wahrheit ist es so: [neue Erklärung].“
Diese Re-Interpretation verändert das Gefühl für das damalige Ereignis – und entzieht dem Glaubenssatz die emotionale Grundlage.
6. Glaubenssatz erneut testen
Zum Schluss wird überprüft: Fühlt sich der alte Glaubenssatz noch wahr an?
In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: Nein. Der Satz hat seine emotionale Kraft verloren – und kommt auch nicht wieder zurück.
Warum ist der Lefkoe Belief Prozess so wirksam?
Viele Coaching-Methoden arbeiten auf der Symptom-Ebene: Man denkt positiv, formuliert Affirmationen oder „überschreibt“ alte Muster. Doch tief im Inneren bleibt der alte Glaubenssatz bestehen.
Der Lefkoe Belief Prozess setzt tiefer an: Er verändert die Bedeutungsebene. Sobald ein Glaubenssatz als Irrtum erkannt ist, verschwindet er endgültig – ähnlich wie beim Weihnachtsmann: Einmal als Onkel Otto entlarvt, kann man nicht mehr daran glauben.
Für wen ist die Methode geeignet?
- 
Coaches & Therapeutinnen, die mit Klient:innen an Blockaden arbeiten möchten 
- 
Menschen in Neuorientierung, die sich durch alte Überzeugungen selbst im Weg stehen 
- 
Selbstständige in Heilberufen, die mehr Selbstvertrauen und Klarheit entwickeln wollen 
Fazit: Freiheit beginnt im Kopf
Der Lefkoe Belief Prozess ist ein klar strukturierter, sanfter und gleichzeitig tiefgreifender Weg, um alte Überzeugungen loszulassen. Er schafft Raum für neue Sichtweisen, mehr Selbstvertrauen und echte Veränderung.
Wenn du merkst, dass dich ein Satz wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich darf nicht sichtbar sein“ einschränkt, kann diese Methode genau das fehlende Puzzleteil sein.
